Am 6. Dezember – dem Nikolaustag – spielte das Heeresmusikkorps der Bundeswehr aus Ulm in der Fellbacher Lutherkirche nahe Stuttgart.
Gibt es etwas besseres als ein Kammerkonzert, um der friedlichen Weihnachtszeit einen guten Schuss Flecktarn zu verpassen?
Eine kritische Betrachtung der fehlgeschlagenen Einsätze in Afghanistan und Mali, oder des Luftangriffs bei Kundus im September 2009 auf Befehl von Oberst Georg Klein (seit 2013 Brigadegeneral), der über 100 Zivilisten tötete, oder gar der rassistischen, sexistischen und waffenhortenden Vorfälle rechtsextremer Soldat*innen? Fehlanzeige!
Stattdessen musizieren die Kamerad*innen in Uniform so manche fromme Botschaft – finanziert durch jährliche Steuergelder in Millionenhöhe. Gelder, die an anderer Stelle deutlich besser und dringender angebracht wären.
Auch wenn heute mehrere Kirchen nicht mehr mit dem Militär kooperieren, lies sich u.a. die Fellbacher Lutherkirche leider erneut für die militärische Weihnachtswerbetour einspannen. Das ganze ist natürlich eine reine Propagandaveranstaltung um für das Militär, für Aufrüstung und für Auslandseinsätze zu werben.
Daher haben wir gleichzeitig, zusammen mit der Stuttgarter Ortsgruppe der DFG-VK und einer Violinistin, ein Gegenkonzert veranstaltet. Um das ganze sachlich auch aufzuarbeiten hatten wir eine Pfarrerin der evangelischen Kirche hier, die uns erklärt hat, kritisch, warum Militär und Kirche nicht ganz zusammenpasst.
Unsere daraus resultierende Forderung: „Kirche & Militär: Die Zusammenarbeit hier und jetzt beenden!“
Video zur Aktion:
Fellbach (Stuttgart), 6. Dezember 2022