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Antimil Aktionsnetzwerk

16. Februar 2025

2025 Gegen Antisemitismus in der Friedensbewegung

Am 15.2. protestierten wir als Jugendnetzwerk zusammen mit dem Landesverband Berlin-Brandenburg, den Mahnwachen gegen Antisemitismus, und der Antimilitaristische Aktion Berlin mit vielen Unterstützenden unter dem Motto „Gegen jeden Antisemitismus – Solidarität statt Hass – Gegen Desinformation“ gegen eine vermeintliche Friedenskundgebung von Amnesty International, Pax Christi, IPPNW und mehr in Berlin-Mitte. „Auf seiner Kundgebung schüre das Bündnis ‚Gerechter Frieden‘ Antisemitismus und Hass auf Israel“, erklärt Toni Schmitz, Sprecher*in der DFG-VK Berlin-Brandenburg: „Wer wirklich an Frieden interessiert ist, muss sich gegen jeden Antisemitismus stellen.“

Israelhass getarnt als „Gerechter Frieden“
Eine Friedensorganisation demonstriert gegen eine vermeintliche Friedenskundgebung? Wie kam es dazu? Unter dem erst einmal harmlos klingenden Titel „Für einen gerechten Frieden in Palästina und Israel“ hatte ein Bündnis aus Amnesty International, Pax Christi, IPPNW und anderen Organisationen zu einer vermeintlichen Friedenskundgebung vor dem Kanzleramt aufgerufen. Doch statt sich ernsthaft um eine Lösung des Nahostkonflikts zu bemühen, schürte das Bündnis „Gerechter Frieden“ Antisemitismus und Hass auf Israel. Die DFG-VK Berlin-Brandenburg veröffentlichte im Vorfeld eine detaillierte Kritik des Aufrufs.

Geschwurbel und Dämonisierung Israels
„Die Kundgebung am 15.2. hat unsere Befürchtungen leider bestätigt“, berichtet Toni Schmitz: „Von der Bühne heizte ein Organisator des Bündnisses mit nur als Geschwurbel zu bezeichnenden Demosprüchen wie ‚Olaf Scholz, you can’t hide, we charge you with genocide!‘ an. Ohne Berücksichtigung der tatsächlichen Kriegsursache erklärten Redner*innen den Krieg in Gaza zum ‚Genozid‘ oder einer ‚kolonialen Vernichtungskampagne kolossalen Ausmaßes'“

Gegen antisemitischen Terror
Wer Frieden will, darf jedoch Kriegsursachen nicht verschweigen: Den antisemitischen Terror gegen die Bevölkerung Israels, der am 7. Oktober 2023 in dem größten Massenmord an Jüdinnen:Juden seit der Shoah gipfelte – verübt durch palästinensische Terroristen aus dem Gazastreifen, die den Waffenstillstand vom 19. Januar 2025 als Sieg feierten und ihren Willen zur Vernichtung Israels bekräftigten. „Auf diese unfassbare Lücke im Aufruf des vermeintlich um einen ‚gerechten Frieden‘ bemühten Bündnisses haben wir mit unserer Gegenkundgebung aufmerksam gemacht“, sagt Toni Schmitz. Auf unsere Kundgebung reagierten Teilnehmende der Amnesty-Kundgebung äußerst aggressiv, was leider nicht auf eine friedliche Gesinnung schließen ließ. Am gröbsten beleidigt wurde einer unserer Freunde, der ein Foto von dem entführten und wahrscheinlich ermordeten Baby Kfir Bibas hochhielt.

Für neue Friedensverhandlungen
Wir unterstützen dagegen alle Bemühungen, auf einem Verhandlungsweg zu Frieden, Sicherheit und Ausgleich zu kommen, so wie es bereits die Oslo-Friedensgespräche vorsahen. Wer dagegen palästinensische Terrorgruppen legitimiert, will keinen Frieden.

Nicht zuletzt fordern wir die sofortige und bedingungslose Freilassung aller noch in Gaza verbliebenen Geiseln. Bring them all home now!

Danksagung: Wir bedanken uns ausdrücklich bei den solidarischen antifaschistischen Gruppen, bei Never Again Berlin, bei Dykes, Women and Queers Against Antisemitism und bei vielen Einzelpersonen, die an der Kundgebung teilgenommen haben!

Kategorie: Aktionen - Archiv

13. Februar 2025

Aufruf: Gegen jeden Antisemitismus – Solidarität statt Hass – Gegen Desinformation

Wir protestieren gegen die vermeintliche Friedenskundgebung, die Menschenrechtsgruppen und Friedensorganisationen unter dem Titel „Für einen gerechten Frieden in Palästina und Israel“ im Spreebogenpark veranstalten. Im Gewand des Friedens und der Menschenrechte schürt ein Bündnis aus Amnesty International, Pax Christi, IPPNW und anderen Organisationen Antisemitismus und Hass auf Israel. (Update 11.02.: Wir stehen am Samstag auf der Otto-von Bismarck-Allee, direkt am nordöstlichen Ausgang vom U-Bhf Bundestag! Schaut auf die Karte unten)

Wie bereits bei einer Kundgebung am 18.10.2024 übt sich dieses Bündnis mit einseitiger Schuldzuweisung, fehlender Benennung von Kriegs- und Konfliktursachen, vorsätzlicher Desinformation und manipulativer Sprache in der Delegitimierung und Dämonisierung Israels. Wir kritisieren hier den Aufruf des „Friedensbündnisses“ ausführlich.

Wer Frieden will, darf Kriegsursachen nicht verschweigen: Den antisemitischen Terror gegen die Bevölkerung Israels, der am 7. Oktober 2023 in dem größten Massenmord an Jüdinnen:Juden seit der Shoah gipfelte – verübt durch palästinensische Terroristen aus dem Gazastreifen, die den Waffenstillstand vom 19. Januar 2025 als Sieg feierten und ihren Willen zur Vernichtung Israels bekräftigten.

Einseitige Parteinahme, selektive Solidarität und ein unredlicher Aufruf, in dem israelfeindliche und antisemitische Ressentiments unter einem humanistischen Anstrich versteckt werden, sind nicht geeignet, einen gerechten Frieden zu befördern. Diese Art von „Palästinasolidarität“ lehnen wir ab.

Wir unterstützen dagegen alle Bemühungen, auf einem Verhandlungsweg zu Frieden, Sicherheit und Ausgleich zu kommen, so wie es bereits die Oslo-Friedensgespräche vorsahen. Wer dagegen palästinensische Terrorgruppen legitimiert, will keinen Frieden.

Nicht zuletzt fordern wir die sofortige und bedingungslose Freilassung aller noch in Gaza verbliebenen Geiseln. Bring them all home now!

Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegner:innen
Landesverband Berlin-Brandenburg
Der Landesvorstand

Dieser Aufruf wird unterstützt von:

Mahnwachen gegen Antisemitismus
Antimilitaristische Aktion Berlin
Jugendnetzwerk der DFG-VK

Kategorie: Aufruf

25. Juni 2024

Termin: Nächstes Jugendnetzwerk-Onlinetreffen

Wann: 12. August 2024
20 Uhr
Ort: Online auf Big Blue Button. Falls du Lust hast mitmachen magst, schreib uns gerne eine Mail: jugend@dfg-vk.de
Wer kann alles kommen? Jede und jeder Aktivisti unter 35 Jahren, unabhängig einer Mitgliedschaft in der DFG-VK.
Hauptsache ihr seid kein Fan von Waffenexporten und Krieg und wollt aktiv etwas dagegen tun 😉

Gegen Krieg aktiv zu sein heißt häufig leider auch vor allem auf lokaler Ebene wenig andere junge Aktivisti zu sehen.
Wir lassen uns davon allerdings nicht abbringen – und haben schwubs das Jugend Netzwerk mit Namen Antimilitaristisches Aktionsnetzwerk gegründet!

Als dieses treffen wir uns standardmäßig alle paar Wochen online um weitere Aktionen zu planen, Vernetzungswochenenden und zukünftige Konferenzen zu planen und zu besprechen und uns einfach mal unter uns jungen Antimil-Aktivisti auszutauschen.

Dafür nutzen wir BigBlueButton, da dies einfach ohne irgendwelche extra Dinge wie Account oder Software herunterladen im Browser funktioniert. Probiers doch einfach mal aus und komm zu unserm Meeting dazu 🙂

Kategorie: Allgemein

9. Juni 2024

2024 Protest gegen Bundeswehr auf der Zugspitze: „Retten statt Rüsten – 100 Mrd. für Klimaschutz und Seenotrettung“

Nicht einmal fast 3000 Meter über dem Meer ist das deutsche Militär am „Tag der Bundeswehr“ vor Protest sicher. Antimilitarist*innen enterten unangemeldet die Zugspitze. Am Gletscher hissten sie ein Banner mit der Aufschrift „Retten statt Rüsten – 100 Mrd. für Klimaschutz und Seenotrettung!“ Verantwortlich für die überraschende Aktion ist das Jugendnetzwerk der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsgegner*innen (DFG-VK) und die Antimilitaristische Aktion Berlin. „Hier am Gletscher ist die Klimakatastrophe direkt sichtbar“ sagt Jan Hansen, Sprecher*in der Aktivist*innen. Deshalb setzen die pazifistischen Jugendorganisationen hier ein Zeichen gegen klimaschädliche Aufrüstung. „Statt immer mehr Geld in Waffen zu stecken, müssen wir die Transformation zur klimafreundlichen Wirtschaft und Seenotrettung im Mittelmeer finanzieren!“

Gletscher: Sichtbares Symbol für Klimawandel

Um die Dringlichkeit dieses Anliegens zu unterstreichen, protestiert die jungen Pazifist*innen am Gletscher auf der Zugspitze. Trotz mieser Wetterprognose machten sie sich gleich morgens früh um acht auf den Weg, um mit ihren Bannern im Gepäck die Zugspitze zu entern. Mit dem Banner „Retten statt Rüsten -100 Mrd. für Klimaschutz und Seenotrettung!“ kaperten sie unangemeldet und unerlaubt die Aussichtsplattform auf dem Zugspitzenplatt. „Von den Besucher*innen erhielten wir viel Zustimmung für unsere Aktion“, freut sich Hansen. Sicherheitspersonal der Bergbahn hätten zwar nach dem Telefon gegriffen und eine „unangemeldete Protestaktion“ durchgegeben, die Verfolgung aber nicht weiter aufgenommen. Für Hansen ist das nicht überraschend: „Wer auf der Zugspitze arbeitet, kann an den Gletschern der Klimakatastrophe in Echtzeit zusehen…“

Banner-Drops

Auf einem weiteren Banner, das die Aktivist*innen hochhielten, steht „Klimaschutz statt Bundeswehr“, weitere zeigen den Slogan „Militär führt zu Klimawandel führt zu Krieg!- Klimagerechtigkeit und Abrüstung jetzt“. Die Antimilitaristische Aktion Berlin feierte zusätzlich mit dem Banner „Zug-Spitze: Kein Tag der Bundeswehr in Berlin“ ihren Erfolg, mit anderen zusammen den „Tag der Bundeswehr“-Propaganda aus Berlin vertrieben zu haben.

Beweis:
https://www.bz-berlin.de/meinung/kolumne/kolumne-mein-aerger/bundeswehr-weicht-in-berlin-vor-militanten-linksextremisten-zurueck

Klimakatastrophe wird sichtbar

Mehr als die Hälfte der Gletscherfläche in Deutschland ist bereits geschmolzen. Bald wird von den vier Gletschern, die es heute gibt, nichts mehr übrig sein. Dem bislang fünften Gletscher wurde Ende September 2022 nach einem heißen Sommer der Status als Gletscher bereits aberkannt. „Hier in den Alpen vollzieht sich der Klimawandel noch rascher als anderswo, hier steigt die Temperatur doppelt so schnell wie im weltweiten Durchschnitt“ sagt Hansen. „Das sollte uns Angst machen!“ sagt Hansen. Mit vom Klimawandel verwüsteten Ländern wie aktuell Bayern könne niemand etwas anfangen; auch kein Aggressor wie Putin. „Wir möchten Allen, die von der aktuellen Flutkatastrophe betroffen sind, unsere Anteilnahme ausdrücken“ sagt Hansen. Ein besonderes Beileid gelte den Angehörigen der Verstorbenen und noch Vermissten.

Retten statt Rüsten!

Außer Bayern trifft der Klimawandel vor allem verwundbare Länder im globalen Süden. Diese Länder stehen ohnehin am Ende der postkolonialen Ausbeutungsketten. Sie bekommen zusätzlich die volle Wucht der Klimakatastrophe ab. Folgen des Klimawandels sind zum Beispiel Tornados, Tsunamis oder Wassermangel. Durch sie werden Wohnungen, Infrastruktur und Felder zerstört. Diese wirtschaftlichen Katastrophen münden in Nahrungsmangel und das ist ein Grund für bewaffnete Konflikte. Das löst die Flucht vieler Menschen in Richtung Westen aus. „Retten statt Rüsten!“ sagt Hansen „Ganz nebenbei sterben außerdem Menschen, aber das  zählt im Kapitalismus ja nicht…“ so der Kommentar von Jan Hansen. Dafür seien die westlichen Länder mitverantwortlich, das mindeste, was diese tun könnten, ist, eine ernsthafte Seenotrettung im Mittelmeer aufzubauen. „Besser wäre aber natürlich Reisefreiheit für alle wohin sie wollen!“

Klimapolitische Zeitenwende statt Aufrüstung

Panzer, Schiffe und Flugzeuge, Kasernen und andere militärische Anlagen sowie Kriege: Armeen wie die Bundeswehr verbrauchen Unmengen von Energie und gehören zu den Hauptverursachern von Treibhausgasemissionen, Feinstaubbelastungen und Umweltkatastrophen weltweit. Das deutsche Militär stößt 4,5 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr aus. Das ist mehr als alle inner-deutschen Flüge zusammen im Jahr 2019. (Quelle: ARD KlimaZeit, 18.11.2022). In internationalen Klima-Abkommen und im deutschen Klima-Paket wurden Armeen bisher absichtlich ausgeklammert. „Das muss geändert werden“ sagt Jan Hansen: „Wir brauchen eine klimapolitische Zeitenwende!“

Was ist der „Tag der Bundeswehr“?

Der „Tag der Bundeswehr“ ist ein großes Rekrutierungsevent. In Zeiten der Klimakatastrophe, von Pandemien und zunehmender Armut rüstet die Bundesregierung die Bundeswehr massiv auf – das finden nicht alle Menschen gut. Die Armee wirbt mit Waffen-Ausstellungen und Panzer-Shows um Zustimmung für die Aufrüstung. Der „Tag der Bundeswehr“ wurde 2015 von der damaligen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen ins Leben gerufen. Jährlich öffnen an dem Tag bundesweit etwa ein Dutzend Kasernen ihre Tore oder die Bundeswehr präsentiert sich in Innenstädten. Der DFG-VK gelang es jedoch, aus dem „Tag der Bundeswehr“ einen Tag des Protestes gegen das Militär zu machen. Ein Überblick gibt es hier:
https://keintagderbundeswehr.dfg-vk.de

Mittenwald: Abgesagt

Die Bundeswehr plante, den „Tag der Bundeswehr“ auch in Mittenwald zu veranstalten. Angesichts der Flut sei dies jedoch „unangemessen“, befanden die Militärs. „Wir begrüßen die Absage!“ sagt Hansen. Jeder Tag ohne die Bundeswehr sei ein guter Tag. Jetzt müsse die Politik diesen Weg konsequent fortsetzen und endlich angemessene Mittel für Klima- und Katastrophenschutz klar machen, statt noch mehr Milliarden im Nazi-Prepper-Paradies „Bundeswehr“ zu versenken. „Denn zum Sandsäcke schleppen braucht niemand eine Ausbildung an der Waffe; viel besser wäre es, in einen zivilen Katastrophenschutz zu investieren“ sagt Hansen.

DFG-VK?

Die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsgegner*innen (DFG-VK) ist die älteste pazifistische Organisation in Deutschland (1894 gegründet). Im Jugendnetzwerk der DFG-VK versuchen junge Menschen, sich für eine friedliche Welt zu engagieren. Und das ohne die in der Friedensbewegung viel zu oft üblichen Hetze gegen Medien, ohne Hass auf Israel, ohne Corona-Verschwörungstheorien und ohne „Aber die Nato!“-Gestammel. Dafür aber mit viel Einsatz, Kreativität und modernen Themen. „Denn Friedenspolitik ist viel zu wichtig, um sie den Bundis oder den Friedensschwurbeln zu überlassen!“ sagt Jan Hansen.

Antimilitaristische Aktion Berlin?

Die Antimilitaristische Aktion Berlin ist die einzige Basisgruppe der DFG-VK, die einen Altersschnitt um die 25 Jahre hat. Sie eckt mit ihren Positionen regelmäßig in der in der Regel deutlich älteren Friedensbewegung an. Die Antimilitaristische Aktion positioniert sich seit langem gegen Antisemitismus und Israel-Hass. Sie benennt Russland als Aggressor in der Ukraine und forderte Sanktionen gegen den Energiesektor Russlands, der den Kreml-Krieg finanziert. Deshalb wird die Gruppe hochoffiziell von den Nazi-Preppern und Putin-Tollfindern im Berliner „Verfassungschutz“ beobachtet. „Klare Ansagen an Kriegstreiber*innen und Diktaturen kommen weder beim Geheimdienst noch bei vielen in der Friedensbewegung gut an…“ witzelt Jan Hansen.

Mehr Infos:

500 Mrd. Sofortprogramm für Frieden, Klimaschutz und Seenotrettung der Antimilitaristischen Aktion Berlin:
https://amab.blackblogs.org/2022/03/01/wir-fordern-500-mrd-sofort-investitionen-in-erneuerbare-statt-100-mrd-fuer-spielzeug-fuer-nazi-prepper

Info-Seite der DFG-VK zum Tag der Bundeswehr und Protesten:
https://keintagderbundeswehr.dfg-vk.de/

Russland-Trolle und Nazi-Prepper vom „Verfassungsschutz“ beobachten die Antimilitaristische Aktion wegen Aktionen gegen russischen Angriffskrieg:
https://amab.blackblogs.org/2024/01/15/keine-ueberzeugenden-gruende-fuer-die-geheimdienst-beobachtung-der-antimilitaristischen-aktion-berlin

Kategorie: Aktionen - Archiv

8. Dezember 2023

2023 U35-Vernetzungstreffen in Kassel

Zum Ende des Jahres trafen wir uns in Hemen bei Kassel auf dem berg Hohen Meißner um unsere Planungen fürs nächste Jahr zu beginnen. Auf dem Weg dahin haben wir Orte mit lustigen Namen kennen gelernt, Kulturschocks erlebt und schöne Ausblicke auf Landschaft und Dörfer bewundert. Wir haben Anträge geschrieben, sind spazieren gegangen und haben uns mit Sozialer Verteidigung und Waffenlieferung beschäftigt. Ein Erlebnisbericht:

Kulturschocks
Gleich nach unserer Ankunft in Eschwege (kurz hinter Göttingen) mussten wir unsere ersten zwei Kulturschocks erleben. Erstens: Es gibt ein Essverbot in Bussen. Das Essverbot im Bus wird doch tatsächlich durch die fahrende Person durchgesetzt (Frechheit an dieser Stelle, wo betrinken sich denn die Leute, wenn nicht mit Wegbier im Nahverkehr?). Dadurch mussten wir den zweiten Kulturschock auf nüchternen Magen ertragen:

„Ich besuch deine Mutter!“
Zweiter Kulturschock: Kinder werden hier recht ernst genommen. Durch den gesamten Bus brüllend debattierte ein etwa vier Jahre altes Kind mit dem*der Busfahrer*in Stefan (die Leute kennen sich mit Vornamen!) darüber, wer hier eigentlich besser den Bus fahren sollte. Drohungen der beiden, die jeweils andere Mutter in den Konflikt zu involvieren, liefen ins Leere, weil beide jeweils gegenseitig wussten, wo der andere wohnt. Derart eingeschüchtert wagten wir wilden und aufmüpfigen Städter*innen es erst recht nicht, gegen das Konsumverbot zu verstoßen.

Attraktionen
Die Lokalattraktion des Meißners sind zwei Funktürme einer ehemals amerikanischen Militärbasis (haben wir ebenfalls im Nahverkehr gelernt). Diese haben wir leider aufgrund des dichten Nebels und der Dunkelheit nicht zu sehen bekommen :/. Dafür war unsere Nachbarschaft recht gut informiert: Team Stuttgart tauchte erst am Samstag auf, die Fahrerin vom Anrufsammeltaxi riet gleich richtig: „Ach, Sie wollen zu den Berliner*innen!“

Anträge schreiben
Nach unserer Ankunft im historischen Bergbauamt im Schwalbenthal ging es nach bzw. während des Abendessens direkt los, Gelder zu planen und Finanzanträge für den kommenden Bundesausschuss der DFG-VK zu schreiben. Diese wurden fristgerecht 12 Minuten vor Mitternacht eingereicht.

Samstag
Der Tag begann mit einem überwältigenden Ausblick über die Dörfer im Tal und die umliegende Landschaft, allerdings war diese Aussicht aufgrund des aufziehenden Nebels nur von kurzer Dauer. Nach einer übergrossen Menge Kaffee aufgrund der eher kurzen Nacht, haben wir den Samstag dann mit einem Überblick zu den Strukturen und verschiedenen Gremien innerhalb der DVGvK gestartet. Weiter gings mit einer inhaltlichen Diskussion zur Zukunft der U35 Gruppe innerhalb der DFG-VK.

Da den ganzen Vormittag über fleißig gesnackt wurde, haben wir uns dazu entschieden vor dem Mittagessen den Berg zu erkunden und schafften es auch tatsächlich vor Beginn des Regens zurück zu sein. Anschließend haben wir uns doch noch über die Kürbissuppe hergemacht.

Sozialer Angriff?
In einem Workshop haben wir das Konzept der sozialen Verteidigung kennengelernt. In der anschließenden Diskussion haben wir festgestellt, dass wir „Soziale Verteidigung“ gerne mit einer offensiven Komponente zu „Sozialem Widerstand“ erweitern würden. Darunter verstehen wir die praktische Anwendung von Sozialer Verteidigung um gesellschaftliche Veränderung herbeizuführen oder, im Falle eines Angriffs, vorzubeugen.

Samstag
Der Tag begann mit einem überwältigenden Ausblick über die Dörfer im Tal und die umliegende Landschaft, allerdings war diese Aussicht aufgrund des aufziehenden Nebels nur von kurzer Dauer. Nach einer übergrossen Menge Kaffee aufgrund der eher kurzen Nacht, haben wir den Samstag dann mit einem Überblick zu den Strukturen und verschiedenen Gremien innerhalb der DVG-VK gestartet. Weiter gings mit einer inhaltlichen Diskussion zur Zukunft der U35 Gruppe innerhalb der DFG-VK.

Da den ganzen Vormittag über fleißig gesnackt wurde, haben wir uns dazu entschieden vor dem Mittagessen den Berg zu erkunden und schafften es auch tatsächlich vor Beginn des Regens zurück zu sein. Anschließend haben wir uns doch noch über die Kürbissuppe hergemacht.

Sozialer Angriff?
In einem Workshop haben wir das Konzept der sozialen Verteidigung kennengelernt. In der anschließenden Diskussion haben wir festgestellt, dass wir „Soziale Verteidigung“ gerne mit einer offensiven Komponente zu „Sozialem Widerstand“ erweitern würden. Darunter verstehen wir die praktische Anwendung von Sozialer Verteidigung um gesellschaftliche Veränderung herbeizuführen oder, im Falle eines Angriffs, vorzubeugen.

Sonntag
Aufgrund unserer Abreisezeiten blieb uns am Sonntag neben Frühstück, Aufräumen und Mittagessen leider nicht viel Zeit. Wir haben sie dennoch genutzt, um ein weiteres Mal über unsere politischen Weltbeherrschungs-Pläne, etwa in Bezug auf Waffenlieferungen aus Deutschland nach Russland zu sprechen und wie wir diese in einer breiten Öffentlichkeit problematisieren können.

Beweisfotos vom Aufräumen

Die anschließende Rückfahrt verlief ohne große Probleme, bis auf die kaum nennenswerte 60 minütige Verspätung des ICEs, sodass wir uns am Abend wieder in die, im direkten Vergleich zu den Bussen in Hessisch-Sibirien, sehr ruhigen Berliner Bahnen setzen konnten.

Danke!
Außerdem möchten wir uns an dieser Stelle bedanken. Vielen Dank an an die Kommune Hemen* im alten Bergbauamt, dass wir eure Räume nutzen und bei euch übernachten durften! Danke an alle Menschen die gekocht haben, das Essen war ein Highlight des Wochenendes!

Kategorie: Reisen - Archiv, U35-Vernetzungstreffen

3. September 2023

2023 Reise zu „Antimilitarist Roots: nonviolent resistance for a world in crisis“

Ergebnisse der Themengruppen:

Ausführliche Berichte der einzelnen Tage:

  • – Tag 1/ Anreise: Wir fahren nach London zur WRI! Wirklich! Echt!
  • – Tag 2: Wir sind in London! Auf dem Antimilitarist Roots Kongress!
  • – Tag 3: Unsere Kondition lässt nach…
  • – Tag 4: Wir in London: Der Endspurt
  • – Lustige und/oder erwähnenswerte Dinge aus London, die nicht in die Texte passten
  • – Kritik: „Deine Bedürfnisse sind mir Scheißegal!“

Kategorie: Reisen - Archiv

3. September 2023

Zivilklauselkongress

Wann? 28. bis 29. Oktober 2023
Wohin? Kassel,
Stadtteilzentrum vorderer Westen
(Elfbuchenstr. 3)
Kosten? Keine, wird alles übernommen 🙂
Wer darf mitkommen? Jede(r) jüngere Aktivist*in die/ der Lust hat.
Mitgliedschaft in der DFG-VK ist dafür nicht erforderlich.

Angesichts der immer schlechteren finanziellen Ausstattung des Bildungssektors auf der einen und dem Milliarden-Aufrüstungsprogramm der Bundesregierung für das Militär auf der anderen Seite, wächst der Druck auf Universitäten und Hochschulen sich für das Militär zu öffnen. Die bundesweit an etwa 70 Bildungseinrichtungen bestehenden Zivilklauseln – Selbstverpflichtungen von Universitäten und Hochschulen, Forschung und Lehre nur zu friedlichen und zivilen Zwecken zuzulassen – sind in Gefahr. Sie drohen zugunsten von Militärforschung abgeschafft zu werden.

Um Erfahrungen auszutauschen, sich zu Vernetzen und Pläne gegen Militärforschung an zivilen Bildungseinrichtungen zu schmieden, laden wir Studierende, Uni- und Hochschulmitarbeiter*innen sowie alle Interessierten vom 28. bis 29. Oktober 2023 zum Zivilklausel-Kongress nach Kassel ein.

Mehr Infos, Programm und Anmeldung:
https://zivilklausel-kongress.dfg-vk.de/

Kategorie: Workshop / Vortrag

1. Juni 2023

Coming Up: Jugendaustausch mit Aktivisti aus Belarus

Wann? 4. bis 13. Oktober 2023
Wohin? Berlin
Kosten?Keine, wird alles übernommen 🙂
Wer darf mitkommen? Jede(r) jüngere Aktivist*in die/ der Lust hat.
Mitgliedschaft in der DFG-VK ist dafür nicht erforderlich.
Da wir nur begrenzt Plätze haben bitte melden wenn ihr gerne dabei wärt.

Einige von uns organisieren unter dem Motto „Menschenrechte in Zeiten des
Krieges, Nachdenken über Demokratie und Asyl“ einen Austausch
zwischen jungen Menschen, die aus Belarus geflohen sind, und jungen
Menschen aus Deutschland, die sich für Menschenrechte, Asyl, Demokratie,
Antimilitarismus, und deutsch-belarusische Vernetzung interessieren.

Wir werden eine Woche (4.-13. Oktober) gemeinsam in Berlin verbringen,
uns austauschen, eine Aktion organisieren und mit Bundestagsabgeordneten
sprechen. Gemeinsam wollen wir auf ein allgemeines Asylrecht für
Kriegsdienstverweigerung pochen.

Das nächste Orga-Treffen für die Jugendbegegnung im Oktober wird am
Montag den 4.9. um 19 Uhr online stattfinden. Den Link dafür bekommst du
per Mail (vernetzungpartizipation@riseup.net).

Mehr Infos zum genauen Ablauf und Programm:

https://vernetzungpartizipation.noblogs.org/post/2023/08/31/orga-treffen-jugendbegegnung-04-09-19h





    Kategorie: Reisen

    1. Juni 2023

    Coming Up: Reise zu „Antimilitarist Roots: nonviolent resistance for a world in crisis“

    Wann? 14. Juni (Mittwoch) bis 21. Juni (Mittwoch) 2023
    Wohin? London, England
    Wer darf mitkommen? Jede(r) jüngere Aktivist*in die/ der Lust hat.
    Mitgliedschaft in der DFG-VK ist dafür nicht erforderlich.
    Da wir nur begrenzt Plätze haben bitte melden wenn ihr gerne dabei wärt.

    Im Juni 2023 findet die jährliche Konferenz der War Resisters International (kurz: WRI) statt.

    Diese sind erfahrungsgemäß immer ein interessantes und spannendes globale Vernetzungs- und Weiterbildungstreffen vieler „grassroot“ (=> aktivistennaher) Organisationen. Diese eint das sie sich alle gegen Krieg und bewaffnete Konflikte stark machen.

    Die 2022er Konferenz (siehe Reisebericht „2022 Future Without War„) resultierte in einer Kooperation mit Connection e.V. (mehr dazu >im Aktionsbericht<) und einem Jugendaustausch ab September 2023 mit der belarussischen Friedensorganisation Nash Dom (mehr Infos und Anmeldung dazu >hier< möglich).

    Da die Teilnahme somit mega effizient war wollen wir auch im Juni 2023 gemeinsam uns bei der Delegation des DFG-VK WRI-Abgesandten, und gleichzeitig U35-Mitglieds 😉 , nach London als U35-Netzwerk (unter 35 Jährige) und der Antimilitaristischen Aktion Berlin (AMAB) beteiligen.

    Mehr Infos zum genauen Ablauf gibt’s auf der Webseite unserer Berliner Gruppe 🙂
    https://amab.blackblogs.org/2023/06/05/wir-fahren-nach-london-zur-wri/#more-1395

    Wenn ihr Lust habt mitzukommen füllt einfach das untenstehende Kontaktformular aus damit wir Bescheid wissen und euch in unsere Planungstreffen einbinden können 🙂





      Kategorie: Reisen

      1. Juni 2023

      Diskussion: Sudan: Krieg der Generäle – Gesellschaft des Protests, 6.6.23, 18h

      —— for english version see below ——

      Wann?6. Juni 2023
      18 Uhr
      Wo? Hybrid:
      – Präsenz: Kiezraum auf dem Dragonerareal am Mehringdamm (hinter dem Finanzamt), 10963 Berlin, U6/U7 Mehringdamm
      – Online: https://us06web.zoom.us/j/87012254109pwd=aDBVV3E5K1BxRDQ2c09EOUJqWEMwQT09
      (komplette Meetingdaten unter dem Text)
      Für wen?Öffentlich
      => Jede(r) der/ die Lust hat.
      Kosten?Nö.
      Wir freuen uns auf euch!
      SprachenDeutsch und Englisch

      Es sind nun bald zwei Monate verstrichen und der Krieg in Sudan tobt weiter – größere Aufmerksamkeit erhält er aber hierzulande nicht. Deshalb wollen wir vom U35-Netzwerk der DFG-VK am Dienstag, den 6.6. um 18 Uhr im Kiezraum auf dem Dragonerareal (und per Zoom im Internet) mehr über die Lage in Sudan erfahren. Aktivist*innen von Bana Group for Peace and Development, Sudan informieren über das Kriegsgeschehen, die unterschiedlichen Akteure und die humanitäre Versorgung.

      Wir wollen die Entstehung des Krieges besprechen, diskutieren, welche gewaltfreien und demokratischen Entwicklungen dadurch erneut außerhalb der Sichtbarkeit gedrängt werden, und wie sich das auf
      die Zivilgesellschaft in Sudan auswirkt. Gleichermaßen wollen wir uns aber auch mit der Verstrickung internationaler Akteure, insbesondere der EU und Deutschland beschäftigen, und Möglichkeiten
      der Solidarität gemeinsam diskutieren.

      Barrieren?

      • – Die Veranstaltung findet auf deutsch und englisch statt
      • – Erdgeschoss
        • – breite Türen, aber nicht zum Sanitärbereich (ebenfalls Erdgeschoss)
        • – Schlaglöcher am Zugangsweg

      Eintritt?

      Nö. Wir freuen uns auf euch!

      Außerdem zum Mitmachen: Kundgebung zum Jahrestag der Proteste, 3.6.23

      Am 3.6. ruft ein Bündnis sudanesischer Exilcommunities zu einem großen Protest gegen den Krieg im Sudan in Erinnerung an den 3. Jahrestag der blutigen Niederschlagung der gewaltfreien Revolution von 2018-2019 in Berlin auf. Wir unterstützen den Aufruf und freuen uns wenn möglichst viele von euch zwischen 14 und 19 Uhr auf dem Tempelhofer Feld dabei sind -> amab@riseup.net


      English version: War of the Generals – Society in Protest.
      Report and discussion on the situation in Sudan

      When?June 6th, 2023
      18 Uhr
      Where?Hybrid:
      – In person: Kiezraum on the Dragonerareal on Mehringdamm (behind the Finanzamt), 10963 Berlin
      – Online: https://us06web.zoom.us/j/87012254109pwd=aDBVV3E5K1BxRDQ2c09EOUJqWEMwQT09
      (more Zoom logininformation at the end of the text)
      For who?Public
      => Everyone who wants to come!
      Entrance fee?Nope.
      Looking forward seeing you!
      LanguagesThe event will take place in English and German

      Almost two months have passed and the war in Sudan is still raging – but it is still not receiving much attention in Germany. An alliance of Sudanese exile communities is calling for a large protest against the war on the 3.6 in Berlin. They planned the protest in commemoration of the 3rd anniversary of the bloody suppression of the Sudanese non-violent revolution between 2018-2019. We support this call and would be happy if as many of you as possible came to the Tempelhofer Feld between 2 and 7 pm on the 3.6.

      On Tuesday 6.6 at 6pm we want to understand more about the situation in Sudan, the war, the different players and humanitarian care in the area. We plan to discuss the origins of the war, what non-violent and democratic developments are once again being pushed out of visibility and how this is affecting civil society in Sudan.

      We also want to look at the involvement of international players, especially the EU and Germany, and how they have contributed to the war. Additionally we will discuss possibilities for future solidarity.

      Therefore, we are looking forward to a discussion with activists from Bana Group for Peace and Development, Sudan.


      Zoom Login Informationen:

      Thema: Sudan-Online-Veranstaltung
      Uhrzeit: 6.Juni 2023 18:00 Amsterdam, Berlin, Rom, Stockholm, Wien
      Zoom-Meeting beitreten
      https://us06web.zoom.us/j/87012254109?pwd=aDBVV3E5K1BxRDQ2c09EOUJqWEMwQT09
      Meeting-ID: 870 1225 4109
      Kenncode: 875011

      Schnelleinwahl mobil
      +496950500952,,87012254109#,,,,*875011# Deutschland
      +496950502596,,87012254109#,,,,*875011# Deutschland

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      Kategorie: Veranstaltungen, Workshop / Vortrag

      8. Dezember 2022

      2022 Asyl für Kriegsdienstverweiger!

      Anlässlich des internationalen Tages der Menschenrechte (10. Dezember) waren wir heute mit Connection e. V ., der DFG-VK und mehreren anderen Organisationen stressen vor der Europäischen Kommission in Berlin (ja, die haben Unter den Linden ein Büro 😉 ). Wir forderten: Asyl für Kriegsdienstverweiger aus Russland, Belarus und der Ukraine!

      „Hunderttausende haben sich den Kämpfen in der Ukraine entzogen“, so Rudi Friedrich vom Kriegsdienstverweigerungs-Netzwerk Connection e.V. „Auf der Seite Russlands und Belarus wollen sie sich nicht an einem Angriffskrieg beteiligen. Auf der Seite der Ukraine entziehen sie sich dem Zwang zum Kriegsdienst.“

      Mit dabei war das übergroße aufblasbare zerbrochene Gewehr der DFG-VK, Olga Karatch von der belarussischen Organisation Nash Dom (Our House) und Kyrill aus der Ukraine. Olga forderte die EU auf eine zweite Front zu verhindern und Wehrflüchtige aus Belarus und Russland einfach und umkompliziert aufzunehmen. Kyrill berichtete, wie die ukrainische Regierung das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung einschränkt, und appelierte an die EU, auch hier etwas zu tun.

      „Angesichts des Krieges in der Ukraine brauchen wir eine klare Zusage der deutschen Bundesregierung und der europäischen Institutionen“, so Rudi Friedrich, „dass bei Desertion und ausdrücklich auch bei Militärdienstentziehung in Russland Flüchtlingsschutz garantiert wird. Bislang sollen nur Deserteure und Oppositionelle aus Russland geschützt werden. Militärdienstentzieher sind von den Schutzversprechen jedoch ausdrücklich ausgenommen. Ein echter Schutz für alle, die sich dem Krieg verweigern, ist schon lange überfällig.“

      Die Ukraine hat das Recht auf Kriegsdienstverweigerung ausgesetzt und die Grenze für Männer zwischen 18 und 60 Jahren geschlossen. Mehr als 140.000 Männer haben sich der Kriegsbeteiligung in der Ukraine entzogen und sind ins Ausland geflohen. Derzeit haben ukrainische Staatsbürger einen befristeten Aufenthalt in der Europäischen Union. In der Ukraine wurden bereits mehrere Kriegsdienstverweigerer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

      „Es sind diejenigen die sich dem Krieg entziehen. Es sind diejenigen, die mit ihrer eigenen Entscheidung „Nein“ zum Krieg sagen, das Töten beenden wollen. Und deswegen sagen wir: sie brauchen wirklich Schutz und Asyl! Deshalb setzen wir uns für sie ein.
      Die europäische Kommission lehnt das bisher ab. Es gibt für russische Verweigerer kaum Unterstützung und das ist unbedingt notwendig das hier etwas passiert, eine Änderung entsteht. Es tatsächlich eine Unterstützung derjeniger gibt die sich gegen den Krieg wenden.

      In der Ukraine werden Kriegsdienstverweigerer verfolgt. Auch das ist nicht zu akzeptieren! Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht – auch gerade im Krieg! Und auch hier muss die europäische Union aktiv werden und die Ukraine zwingen das die Kriegsdienstverweigerung auch wirklich als Menschenrecht anerkannt wird.
      Für all dies standen wir in Berlin und haben dies von der europäischen Kommission eingefordert! Wir hoffen das dies auch Wirkung zeigt und das sich Veränderungen dahingehend entwickeln – das die Menschen wirklich Unterstützung bekommen!“ – Rudi Friedrich vom Kriegsdienstverweigerungs-Netzwerk Connection e.V.

      Es nahmen ungefähr 40 Leute von uns, der DFG-VK, den Naturfreunden, IPPNW und weiteren Organisationen teil. Vielen Dank fürs Kommen und Mitmachen!
      Zum Ende des Aktionstags warf Rudi noch die Forderungen von Connection e. V. bei der EU-Kommission ein. Mal gucken, ob wer antwortet 🙂

      Mehr Infos zur Petition von Connection e. V. für einfacheres Asyl für Kriegsvermeider*innen:

      https://you.wemove.eu/campaigns/russland-belarus-ukraine-schutz-und-asyl-fur-deserteure-und-verweigerer

      Video zur Aktion:

      Berlin, 8. Dezember 2022

      Kategorie: Aktionen - Archiv

      6. Dezember 2022

      2022 Alle Jahre wieder: Säbelrasseln beim Adventskonzert stoppen! (Stuttgart)

      Am 6. Dezember – dem Nikolaustag – spielte das Heeresmusikkorps der Bundeswehr aus Ulm in der Fellbacher Lutherkirche nahe Stuttgart.
      Gibt es etwas besseres als ein Kammerkonzert, um der friedlichen Weihnachtszeit einen guten Schuss Flecktarn zu verpassen?

      Eine kritische Betrachtung der fehlgeschlagenen Einsätze in Afghanistan und Mali, oder des Luftangriffs bei Kundus im September 2009 auf Befehl von Oberst Georg Klein (seit 2013 Brigadegeneral), der über 100 Zivilisten tötete, oder gar der rassistischen, sexistischen und waffenhortenden Vorfälle rechtsextremer Soldat*innen? Fehlanzeige!

      Stattdessen musizieren die Kamerad*innen in Uniform so manche fromme Botschaft – finanziert durch jährliche Steuergelder in Millionenhöhe. Gelder, die an anderer Stelle deutlich besser und dringender angebracht wären.

      Auch wenn heute mehrere Kirchen nicht mehr mit dem Militär kooperieren, lies sich u.a. die Fellbacher Lutherkirche leider erneut für die militärische Weihnachtswerbetour einspannen. Das ganze ist natürlich eine reine Propagandaveranstaltung um für das Militär, für Aufrüstung und für Auslandseinsätze zu werben.

      Daher haben wir gleichzeitig, zusammen mit der Stuttgarter Ortsgruppe der DFG-VK und einer Violinistin, ein Gegenkonzert veranstaltet. Um das ganze sachlich auch aufzuarbeiten hatten wir eine Pfarrerin der evangelischen Kirche hier, die uns erklärt hat, kritisch, warum Militär und Kirche nicht ganz zusammenpasst.

      Unsere daraus resultierende Forderung: „Kirche & Militär: Die Zusammenarbeit hier und jetzt beenden!“

      Video zur Aktion:

      Fellbach (Stuttgart), 6. Dezember 2022

      Kategorie: Aktionen - Archiv

      4. Dezember 2022

      8.12. Kundgebung: Zerbrochenes Gewehr vor der Europäischen Kommission für Asyl für Deserteure und Kriegsdienstverweigerer aus Russland, Belarus, Ukraine

      Wann8.12.2022 um 11 Uhr
      OrtEuropäisches Haus
      (Sitz der EU-Kommission,
      Unter den Linden 78, 10117 Berlin)

      Am Donnerstag, den 8.12.22 um 11 Uhr demonstrieren wir mit anderen Friedens- und Menschenrechtsorganisationen mit einem übergroßen aufblasbaren zerbrochenen Gewehr für die Rechte der Verweigerer und Deserteure vor dem Europäischen Haus (Sitz der EU-Kommission, Unter den Linden 78, 10117 Berlin).

      Friedens- und Menschenrechtsorganisationen rufen aus Anlass des Internationalen Tages der Menschenrechte (10. Dezember) zu einem Aktionstag vor dem Europäischen Haus in Berlin auf. Sie fordern Schutz und Asyl für Deserteure und Kriegsdienstverweigerer aus Russland, Belarus und der Ukraine. „Hunderttausende haben sich den Kämpfen in der Ukraine entzogen“, so heute Rudi Friedrich vom Kriegsdienstverweigerungs-Netzwerk Connection e.V. „Auf der Seite Russlands und Belarus wollen sie sich nicht an einem Angriffskrieg beteiligen. Auf der Seite der Ukraine entziehen sie sich dem Zwang zum Kriegsdienst.“ Zur Aktion haben die Organisator*innen Verweigerer und Antikriegsaktivist*innen aus allen drei Ländern eingeladen.

      Getragen wird die Aktion von:

      • antimilitaristische aktion berlin (amab)
      • Connection e.V.
      • Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)
      • Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges – Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW)
      • Internationale der Kriegsdienstgegner*innen (IDK)
      • NaturFreunde Deutschlands
      • Pax Christi

      Die Organisator*innen unterstützen damit eine europaweite Petition, mit der die Europäische Union dazu aufgefordert wird, den Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren aus Russland, Belarus und der Ukraine den notwendigen Schutz zu garantieren. Der Aufruf wurde bereits von weit mehr als 5.000 Personen unterzeichnet. Zudem haben mehr 100 als Organisationen aus über 20 Ländern mit einem Appell an den Bundestag und einem Aufruf an das Europäische Parlament die Forderungen gegenüber den Parlamenten stark gemacht.

      Weitere Infos unter https://de.Connection-eV.org/article-3695

      Es gibt mehr als 150.000 russische Wehrpflichtige und Deserteure, die den Angriffskrieg ablehnen. Schätzungsweise 22.000 belarussische Wehrpflichtige haben ihr Land verlassen, weil sie sich nicht an einer möglichen Beteiligung am Krieg in der Ukraine beteiligen wollen. Sie alle müssen wegen ihrer Haltung gegen den Krieg eine mehrjährige Verfolgung befürchten. Sie hoffen auf Schutz in den Zufluchtsländern.

      „Angesichts des Krieges in der Ukraine brauchen wir eine klare Zusage der deutschen Bundesregierung und der europäischen Institutionen“, so Rudi Friedrich, „dass bei Desertion und ausdrücklich auch bei Militärdienstentziehung in Russland Flüchtlingsschutz garantiert wird. Bislang sollen nur Deserteure und Oppositionelle aus Russland geschützt werden. Militärdienstentzieher sind von den Schutzversprechen jedoch ausdrücklich ausgenommen. Ein echter Schutz für alle, die sich dem Krieg verweigern, ist schon lange überfällig.“

      Die Ukraine hat das Recht auf Kriegsdienstverweigerung ausgesetzt und die Grenze für Männer zwischen 18 und 60 Jahren geschlossen. Mehr als 140.000 Männer haben sich der Kriegsbeteiligung in der Ukraine entzogen und sind ins Ausland geflohen. Derzeit haben ukrainische Staatsbürger einen befristeten Aufenthalt in der Europäischen Union. In der Ukraine wurden bereits mehrere Kriegsdienstverweigerer zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

      Kategorie: Aktionen, Aufruf

      4. Dezember 2022

      2022 Retten statt Rüsten! Aktionswochenende in Berlin

      Jugendnetzwerk verkündet 100 Milliarden bessere Ideen für 100 000 000 000 € vorm Kanzler:innenamt: Seenotrettung und Klimaschutz sind mehr Geld wert als die Bundeswehr.Asyl für Kriegsdienstverweiger:innen und Bleiberecht für Alle statt Investitionen in Militär, von der ausschließlich die Rüstungsindustrie profitiert. – Starke Bilder und ein starkes Netzwerk.

      Besser kann unsere Botschaft nicht platziert sein als direkt vor dem Bürogebäude des Menschen, der große Stimmgewalt bezüglich unserer Forderung hat. „Retten statt Rüsten“ fordern wir, das U35-Netzwerk der DFG-VK und die antimilitaristische Aktion Berlin (amab), zum bundesweiten Aktionstag am 19. November vorm Bundeskanzler:innenamt. Umrahmt war die Aktion von einem Workshopwochenende.

      Auftakt
      Das Wochenende begann am Freitagabend mit einer gemütlichen Kennenlernrunde und der Vorstellung und ausführlicher Diskussion einer Awareness-Strategie für die nächsten Tage. Denn wir hoffen, dass sich alle willkommen und gut aufgehoben fühlen. Nach köstlichem Abendessen üben wir diskutieren und argumentieren zum 100 Milliarden Paket mit ein paar harten Zahlen über verwendete Geldmittel für verschiedene Zwecke im Bundeshaushalt. Die erprobten Gesprächsstrategien helfen bestimmt nicht nur bei der Aktion am nächsten Tag, son­dern vielleicht auch in Alltagsgesprächen über Abrüstung und Antimilitarismus.

      Die Aktion
      Samstagmorgen: Die letzten Aufgaben werden verteilt und ein weißer Transporter fährt vorm Bundeskanzler:innenamt vor, beladen mit Equipment, dass wirklich nicht hochseetauglich ist. Nachdem die überraschend schwere Rettungsinsel vor dem Zaun des Kanzler:innenamts ange­kommen ist, muss Luft hinein. Normalerweise werden bei Wasserkontakt Gaskartuschen ausgelöst, die die Rettungsinsel mit Luft füllen, sodass sie die Schiffbrüchigen über Wasser hält. Weil wir diese Kartuschen nicht vorm Bundeskanzler:innenamt aufknallen lassen wollten um weder uns noch den Kanzler oder die Polizei zu erschrecken, wurde die Rettungsinsel mit einem glücklicherweise spontan ausleihbaren Laubbläser bepustet.

      Nach Verbrauch allen Stroms befand sie sich in einem nur möglicherweise schwimmbaren Zustand, den Schlauchboote auf dem Mittelmeer erschreckend ähnlich. Ob jene Gaskartuschen bei Wasserkontakt die Gummischale tatsächlich zum Schwimmen befähigen, wissen wir nun genau so wenig, wie es fliehende Menschen vor Antritt ihrer viel zu oft tödlichen Reise über ihr Schwimmgefährt wissen. Zwölf Rettungswesten für eine Rettungsinsel, die für bis zu 60 Personen ausgelegt ist, ist wahrscheinlich auch eine realistische Quote.

      Forderungen

      Rettung verdient mehr Geld als Rüstung; eigentlich einfach menschlich. Sichere Fluchtwege, ein Bleiberecht für alle, egal vor welchem Krieg oder welchen anderen Krisen oder Katastro­phen sie fliehen, sollte mehr Geld wert sein als eine Überfinanzierung der Bundeswehr von der letztlich keine:r profitiert außer der Rüstungsindustrie, nicht mal die Ukraine.

      Der dortige Krieg dient zwar als Begründung für diesen enormen Geldbatzen für die auch noch marode Bundes­wehr doch auch Ukrainer:innen, Menschen aus Russland und Belarus oder anderen von diesem Krieg Betroffene würden von einem leichteren Asylverfahren, einem gesicherten Bleiberecht in Deutschland mehr profitieren als von gesamteuropäischer Aufrüstung. Fliehende, die über das Mittelmeer müssen, leiden unter Frontex und der sogenannten lybischen Küstenwache. Hier fließen die Milliarden hin.

      Auch die zivile Seenotrettung hat mit eben denen zu kämpfen. Wa­rum gibt es eigentlich nur „zivile“ Seenotrettung? Wie viele Milliarden bräuchte eine staatliche Seenotrettung, die wirklich rettet?

      Gespräche mit Passant*innen

      Den wenigen vorbeihastenden Passant:innen versuchen wir das zu erzählen. Wofür würden Sie 100 Milliarden ausgeben? Einige hören sich, auch wenn in Eile, gerne an wie diese 100 000 000 000 € besser investiert werden können, wie gruslig wenig Geld in Klimaschutz gesteckt wird, während das Militär solche Summen erhält. Ist doch die Klimakrise eigentlich in aller Munde, gerade im von „Klimaklebern“ aufgewühlten Berlin. Keine:r, der durch die Kälte, eisigen Wind und Schnee wirklich nicht zum stehenbleiben eingeladenen Passant:innen, würde unsere Forderung nach Seenotrettung kritisieren doch Kritik an Aufrüstung oder überhaupt der Bundeswehr geht einigen zu weit. Wie sollen wir uns denn gegen einen Angriff wehren? – Wir bieten auch Flyer zu sozialer Verteidigung an, vielleicht liest sie ja der eine oder die andere später im Warmen.

      Fight Friedensschwurbel

      Unsere Botschaft wird geteilt von der Naturfreundejugend Berlin und der antiverschwurbelten Aktion. Letztere bringt in ihrer Rede ein großes Problem der Friedensbewegung glänzend auf den Punkt: Zu viele Menschen aus der Friedensbewegung grenzen sich nicht nach rechts ab, teilen Meinungen von Verschwörungstheoretikern oder widersprechen diesen zumindest nicht. Das ist nicht gut für die Glaubwürdigkeit der Bewegung und nicht gut für die Werbung junger Menschen, besonders FLINTA*.

      Völlig durchgefroren packen wir nach ein paar Stunden die Insel und ihren Anhang ein, wärmen uns im Haus wieder auf, reflektieren die Aktion, das Wochenende, überlegen, wie es weiter gehen soll. Was machen wir als nächstes? Wie motivieren wir mehr junge Menschen mitzuma­chen? Kommt einfach – wir haben schon Pläne, die euch begeistern werden!

      Medienberichte

      Im Nachgang der Aktion gibt es einen Artikel in der Zeitung „Neues Deutschland“, einen Vi­deobeitrag von „laut-werden“, die große Nachrichtenagentur AFP war dabei. Neben dem eher mauen, aber eigentlich auch nicht erwarteten, Publikumsverkehr gibt es also ein schönes Medienecho und natürlich starke Bilder. Wir haben Menschen erreicht, manche denken sicher über unsere Forderung nach. Wir haben uns weiter vernetzt und motiviert, tragen diese Motivation und un­sere Forderungen in unsere verschiedenen Wohnorte, um zum nächsten Mal mehr zu werden.

      Clara Trommer, DFG-VK-Mitglied und unter 35 Jahre alt. Ursprünglich erschien der Text in der Zivilcourage in der Dezember-Ausgabe 2022.

      Berlin, 18. bis 20. November 2022

      Kategorie: Aktionen - Archiv, Reisen - Archiv, U35-Vernetzungstreffen

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