
Aktivist*innen haben in Stuttgart und Berlin mehrere Einrichtungen der Bundeswehr mit Smileys und Sprüchen verschönert. Betroffen waren der Reservistenverband, das Büro der Wehrbeauftragten des Bundestages, der „Showroom“ der Bundeswehr an der Friedrichstraße sowie das „Karrierecenter“ der Bundeswehr in Stuttgart.
„Wir möchten unsere Kritik an der zunehmenden Militarisierung im Stadtbild sichtbar machen“, sagt Wilma Stickern eine*r der Aktivist*innen. „Die Aktion richtet sich gegen die fortschreitende Aufrüstung und den Versuch der Bundeswehr gesellschaftsfähiger zu werden.“

An den großen Fensterscheiben der „Karrierelounge der Bundeswehr“ sieht man einen Smiley mit explodierendem Kopf und der Sprechblase „Whaaaaaaaaat? Sexismus in der Bundeswehr?“. Die Einganstür hat einen Lachsmiley abbekommen, der „LOL, was kümmern mich Menschenleben?“ fragt.
Wilma S. erläutert: „Die Bundeswehr tendiert dazu, die Existenz von sexualisierter Gewalt und Sexismus in den Reihen zu verharmlosen, obwohl die Jahresberichte und internen Studien diese Problematik regelmäßig in erschreckendem Ausmaß dokumentieren.

Auch das Gebäude der Wehrbeauftragten wurde mit einem großen Lachsmiley verschönert. Er sagt: „Lol, was kümmern mich Menschenleben?“. Dem Eingangsschild wurde ein Kacke-Smiley verpasst und darunter eine Sprechblase mit „Brauner Nazi-Haufen“ angebracht.
„Die Bundeswehr versucht wiederholt, ihre Probleme mit rechtsextremen Einstellungen zu bagatellisieren. Die regelmäßig auftretenden Vorfälle zeigen jedoch, dass es sich nicht um Einzelfälle handelt“, so Wilma S.

Auch der Reservistenverband hat einen Kacke-Smiley abbekommen. Dieser verkündet lautstark: „Whaaaaaaaaat? Sexismus in der Bundeswehr?“. Am Glas neben der Einganstür hängt ein Kotze-Smiley mit der Sprechblase „Bundeswehr: zum Kotzen!“
Aber nicht nur im antimilitaristisch geprägten Berlin ist die Bundeswehr vor den Stickerteams nicht sicher. So ziert inzwischen ein Lachsmiley zusammen mit bereits erwähnter Sprechblase „Lol, was kümmern mich Menschenleben?“ den Hauptzugang zum Karrierecenter der Bundeswehr in Stuttgart.
Mehrs Ticker vom Stuttgarter Aktionsteam begründet dies wie folgt: „Es ist wichtig der Bundeswehr und der Militarisierung der Gesellschaft bundesweit mit Kritik entgegenzutreten! Die Militaristen versuchen mit dem Veteranentag bundesweit wieder eine Heldenverehrung von militärischem Vorgehen zu erreichen. Dabei bräuchten wir eine Heldenverehrung vor allem für das viel zu stark geplagte und unterbezahlte Pflege- und Krankenhauspersonal!“

Die Aktion dient zugleich als Hinweis auf die im Sommer stattfindenden Proteste gegen den „Veteranentag“. Für alle Interessierten an kreativem Protest gegen die Bundeswehr findet am Do. 01.05. – So 04.05. ein Skillshare-Workshop in Berlin statt. Weitere Infos und Anmeldung unter https://jugend.dfg-vk.de/skillshare/
Der „Veteranentag“ ist ein guter Anlass, um mit vielfältigen Aktionen aus dem Propagandatag der Militärs einen „Naziprepper-Tag“ zu machen. Wir lassen die Bundeswehr am 15. Juni nicht einfach so mit Flugshows und Panzer-Hüpfburgen davon ablenken, dass sie ein mörderischer und sexistischer Verein ist, in dem sich munter Nazis tummeln. Stattdessen werden wir sie in aller Öffentlichkeit bloßstellen und natürlich „gar lächerlich“ machen.
Wer schon vorher Poster basteln möchte, ist herzlichst eingeladen zum Mobi-Poster basteln am Sa. 5.4.-So. 6.4. Infos und Anmeldung unter https://antifawerkstatt.noblogs.org/